Inkjet - Digitaldruck ohne Zwischenträger

Der Inkjet ist ein Druckverfahren, bei dem kleinste Tröpfchen flüssiger Tinte mittels Luftdruck auf das Papier gebracht werden.

Es gibt folgende Varianten:
1. Drucksysteme, bei denen die Druckköpfe entweder per piezoelektrisch pulsierendem Kristall (Piezo-Inkjet) oder durch thermisch ausgelöste Bläschenexplosion (z.B. Bubblejet, Thermal Inkjet) diskontinuierlich Tröpfchen auf das Substrat schießen und so bei tatsächlichem Bedarf das Druckbild erzeugen (Drop-on-Demand).

2. Drucksysteme, bei denen die Druckköpfe einen kontinuierlichen Tintenstrahl von Tröpfchen mit definiertem Durchmesser (Continuous Inkjet) erzeugen, wobei die nicht für die Bebilderung benötigten Tröpfchen beim Passieren einer Ladestation elektrisch aufgeladen werden und danach unter Einfluss des elektrischen Felds der Ablenkelektroden den Weg in einen Tröpfchenfänger nehmen. Die zum Erzeugen des Bildes benötigten Tröpfchen sind nicht geladen, werden also auch nicht abgelenkt, sondern auf das Substrat geschossen.

Piezo-Methode

Durch die Ausdehnung eines Kristalls (Piezoelement), an den elektrische Spannung gelegt wird, wird ein Überdruck erzeugt, der einen Farbausstoß erzeugt. Im Anschluss zieht sich der Kristall wieder zusammen und saugt dadurch neue Farbe an. Der wesentliche Unterschied zum thermischen Tintenstrahldruck besteht darin, dass die Tinte keiner Hitzebelastung ausgesetzt wird. Meistens sind die Piezo-Druckköpfe Bestandteil des Druckers, während die Köpfe der thermischen Inkjet-Drucker nur für bestimmte Druckkapazitäten konstruiert sind. Häufig wird beim Piezo-Verfahren Pigmenttinte verwendet, die schneller trocknet und damit eine höhere Druckgeschwindigkeit zulässt.

Bubblejet-Technik (thermischer Tintenstrahldruck)

Durch die schlagartige Erhitzung der Druckfarbe auf etwa 300 Grad verdampft diese und bildet in Sekundenbruchteilen eine Luftblase, die durch ihre Ausdehnung und den damit verbundenen Überdruck für den Farbausstoß sorgt. Bei der Abkühlung und dem Zusammenfallen der Luftblase wird durch den entstehenden Unterdruck neue Farbe aus dem Vorratsbehälter angesaugt. Dieser Vorgang wiederholt sich bis zu 10 000 Mal pro Sekunde. Durch die Rückstände beim Verdampfen der Tinte kann die Kartusche verstopfen, genauso wenn sie über längere Zeit nicht genutzt wird.

Drop-on-demand-Ink-Jet (Impulsverfahren)

Diese Drucktechnik wurde in den letzten Jahren gerade für den semiprofessionellen Bereich stark weiterentwickelt. Neben der Steigerung der Druckauflösung werden teilweise bis zu 7 Grundfarben eingesetzt, um Pastelltöne und weniger Körnung in den Lichtbereichen zu erzielen. Die Tintentröpfchen werden nach Bedarf entsprechend dem zu druckenden Bild erzeugt. Die Tröpfchengröße lässt sich nicht sehr genau steuern, wodurch es zu Farbabweichungen kommt.

Continuous Ink-Jet

Bei dieser Drucktechnik wird ein kontinuierlicher Strahl von feinsten Tintentröpfchen erzeugt, egal, ob gerade eine Seite bedruckt wird oder nicht. Der Druckkopf bewegt sich dabei in axialer Richtung entlang dem Bedruckstoff. Die Tropfengröße lässt sich sehr genau steuern. Nach der Tröpfchenerzeugung werden diese elektrostatisch geladen. Durch eine Elektrodenplatte wird der fliegende Tröpfchenstrom entweder auf das Papier oder (bei druckfreien Stellen) in einen Auffangkanal gelenkt. Hauptvorteil dieses Verfahrens gegenüber anderen Digitalproofverfahren ist der große wiedergebbare Farbraum in feinen Abstufungen. Hinzu kommt, dass bei diesem Verfahren lösungsmittelhaltige Tinten verarbeitet werden können, die beim thermischen Tintenstrahldruck die Druckköpfe verkleben würden.

Solid-InkJet (Festtinten- oder Phasenwechselverfahren)

Dieses Druckverfahren nimmt eine Sonderstellung bei den InkJet-Verfahren ein, da hierbei keine flüssigen Tinten verarbeitet werden. In den Drucker werden Wachsstangen eingelegt, die im Geräteinneren geschmolzen und dann dem Druckkopf zugeführt werden. Die Druckköpfe spritzen dann das heiße Wachs auf das Druckmaterial. Während der Flugphase wird das Wachs schon fast wieder fest. Das hat den Vorteil, dass nahezu alle Materialien bedruckt werden können. Hinzu kommt, dass dadurch der oberflächliche Farbauftrag sehr hoch und brillant ist, da das Wachs auf dem Druckmaterial nicht wegschlägt.