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TECHNOLOGIE/PRODUKT-NEWS - 15.08.2024, 21:16 Uhr

FMP-TechScope:
Quo vadis, KI?

Jetzt reden auf einmal alle von einer platzenden Blase…
…und es ist nicht der Immobilienmarkt in Berlin-Friedrichshain damit gemeint! Nach dem KI-Hype nun also die große Heulerei. Künstliche Intelligenz oder auch generative Künstliche Intelligenz sei viel zu teuer, bringe kaum handfeste Vorteile im beruflichen Alltag und damit arbeiten will sowieso keiner ernsthaft – der Mensch ist ja schließlich ein Gewohnheitstier!




13 Mrd. US Dollar wurden bisher in Open AI (ChatGPT) investiert (aktuelle Bewertung ca. 80 Mrd.) und alle können sich sicherlich an den Moment erinnern, als wir zum ersten Mal mit ChatGPT in Kontakt getreten sind, oder das erste Mal ein Bild mit Midjourney erstellen ließen – WOW! Was für ein Erlebnis. Aber wie lange ist das nun schon her? Und was hat sich seitdem getan? Sind die Antworten besser geworden? Ja, bestimmt! Und die Bilder? Ja, schärfer, fünf statt sechs Finger okay…! Aber dann? Der trainierte Datensatz ist größer, viel größer – wir sprechen von ca. 500 Milliarden Wörtern. Das entspricht angeblich der gesamten Menge von Wikipedia, ich habs nicht überprüft… klingt aber nach sehr viel. Und das alles muss ja von Server-Farmen und Clouds organisiert, berechnet und nicht zuletzt gekühlt werden.
Aber dann?

Laut einer Studie der EU-Kommission mit dem Zeitstempel vom 09.04.24 – nutzen 11% der deutschen Unternehmen KI – bei diesem Wert sind aber alle Funktionsfälle inbegriffen, also auch das schreiben einer e-Mail oder die kleine Recherche für die nächste PowerPoint Präsentation. Und das ganze nach über einem Jahr Hype – 11% für ein paar e-Mails im Büro-Alltag und ein schnell zusammen geprombtes Bild für eine interne Besprechung. Da könnte man in der Tat von einer geplatzten Blase voller Träume und Erwartungen sprechen.

Man könnte auch sagen, wir haben das schon ein wenig vorausgesehen. Als Fan unserer Kolumne haben Sie sicherlich noch im Ohr, wie wir im Mai schon darüber gesprochen haben. Da ging es um die drei Stufen, wie stark unternehmen KI-Anwendungen integriert haben. Und was davon tatsächlich genutzt wird und ab wann sich das alles lohnt.

Es wird also aktuell viel gejammert und schon sind die Aktienkurse abgestürzt, wie früher Win98 alle paar Tage… Nvidia (wer kenn noch die Nvidia Riva 128, tolles Ding!) mit zwischenzeitlich über 30% - die Erwartungen waren vielleicht einfach zu groß, nur dann kann man auch tief fallen. Überall, auf allen Medienkanälen wurde und wird über KI gesprochen es hatte schon wirklich den Charakter eines Heilsbringers. Das konnte ja nicht gut gehen.

Aber ich denke auch, man muss es etwas nüchterner betrachten. Es ist mehr KI im Einsatz als man das vielleicht noch bewusst wahrnimmt. Es geht ja nicht immer nur um die generative KI. Allein beim Einsatz von Adobe Photoshop kommt man ja ohne KI-Funktionen nicht mehr weit. Überall finden sich solche kleine Helfer und Assistenten die dank Weiterentwicklungen im Bereich der KI uns das Leben im beruflichen Alltag vereinfachen.

Es geht also definitiv weiter und voran – nur vielleicht nicht so, wie sich das manche vorgestellt haben, als sie sich das erste Mal mit ChatGPT (oder den diversen Derivaten wie etwa Gemini, Llama usw.) unterhalten haben – Science Fiction Ideen sind eben doch noch nicht erfüllt worden.

Womit Arbeiten Sie alles, was sich nach KI anfühlt? Und wie sind Ihre Erwartungen erfüllt oder enttäuscht worden? Denken Sie auch, dass in Zukunft Ihre Arbeit leichter wird, weil ein KI-Assistent Ihnen Arbeit abnimmt?

Ich freue mich auf Ihr Feedback und Ihre Beiträge – hauen Sie doch einfach mal Ihre Meinung raus!

Ihr Harry Steiert

Weitere Informationen: https://www.f-mp.de/expertenthemen/FMP-TechScope

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